Laserscanning bei der Relokalisierung / Deglobalisierung der Wirtschaft

Durch die Corona-Virus-Pandemie werden Schwachstellen der derzeitigen globalen Lieferketten aufgezeigt. Ein einziges fehlendes Teil verhindert die Produktion eines ganzen Produkts, wie z. B. einer Maschine oder eines Fahrzeuges.

Oftmals gibt es dann nur ein oder zwei Produzenten auf der Welt, welche diese Artikel herstellen. Die kompletten Wertschöpfungsketten sind damit in Gefahr. Und dies ist nicht nur ein Problem von Covid-19, denn Klimafragen oder geopolitische Risiken werden in Zukunft weiter bestehen und niemand kann deren Auswirkungen heute abschätzen. Die Corona-Krise hat auch allen gezeigt, wie schnell der globale Gedanke den nationalen Interessen weicht und wie verlässlich Partner wirklich im Ernstfall sind.

Gerade die USA und Europa müssen ihre Produktionsauslagerungen der letzten Dekaden vor allem nach Asien deutlich überdenken. Die Abhängigkeiten sind zu groß geworden, da nur der kurzfristige Kostenfaktor gesehen wurde. Die derzeitige Unfähigkeit, einfache Schutzmittel oder grundlegende Basismedikamente nicht mehr selbst herstellen zu können, dürfte einige europäische Regierungen ebenfalls dazu veranlassen, die Industrie zur Deglobalisierung relevanter Erzeugnisse aufzufordern. Vor allem geht es auch hier vorrangig um eine Reduzierung der Abhängigkeiten von Produktionsstandorten wie China und Indien. Durch die langen Lieferwege führen hier Produktionsstörungen schnell zu wochenlangen Produktionsproblemen.

Wie können hier nun Laserscanner oder andere 3D-Verfahren bei der Deglobalisierung von Unternehmen behilflich sein?

Bei der Relokalisierung von Produktionsstätten besteht oft die Aufgabenstellung, dass man entweder Anlagen zurückverlegen möchte oder eine Art Kopie einer bestehenden Anlage im heimatlichen bzw. im konkreten Absatzmarkt aufbauen muss. Die Variante der "1 zu 1"-Demontage oder Kopie wird wahrscheinlich nicht gehen, da

  1. in den asiatischen Ländern oft mit mehr Personaleinsatz gearbeitet wird.
  2. bei einer Anlagenkopie die neue Anlage größtenteils auf der grünen Wiese installiert werden muss. Dies dürfte planungsrechtlich zu langwidrig und kostspielig werden.
  3. bestehende Anlagen unter Umständen nicht den europäischen Sicherheits- und Umweltstandards entsprechen.

Der Laserscanner kann hier als Werkzeug bei der Deglobalisierung zum Einsatz kommen. Mit 3D-Messverfahren kann man schnell die Gegebenheiten vor Ort, wie Werkhallen, Layouts, Maschinenaufstellpläne, aber auch komplexe Installationen, wie Chemieanlagen, erfassen. Der Planungsingenieur hat somit erst einmal eine Klarheit über die Assets vor Ort und eine digitale Kopie des bestehenden Layouts. Mit diesen Informationen kann man nun anfangen, eine Varianten-Planung der Relokalisierung der Produktion vorzunehmen. Wie oben erwähnt, macht die Nutzung von bestehenden Produktionsflächen und -gebäuden wahrscheinlich eher Sinn als die Planung auf der grünen Wiese. Bezugnehmend auf die Themen Umweltschutz und Flächenversieglung wird es bei der Schaffung neuer Produktionsstandorte erheblichen Gegenwind geben. Dies ist gut bei der Ansiedlung eines umweltfreundlichen Produktes wie bei der Tesla-Produktion erkennbar.

So können hier auch Scanning-Technologien helfen, vorhandene Standorte in Europa in 3D zu erfassen und dies als Datengrundlage für eine Variantenprüfung der Wiederansiedlung zu verwenden.

Gleichzeitig können die 3D-Daten auch dazu dienen, mit den Kontraktoren zu kommunizieren, welche mit der Demontage, Montage oder Bestellung neuer Maschinen oder Anlagenkomponenten beauftragt sind. Insbesondere die noch anhaltende Covid-19-Pandemie wird hier die Möglichkeit zum Reisen weiterhin auf ein Minimum begrenzen. Mittels Webviewer, VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) basierend auf Scandaten kann alternativ eine Kommunikation stattfinden.

Zusammenfassend sehen wir folgende Einsatzbereiche von 3D-Scanverfahren bzw. Laserscannern im Rahmen der Relokaliserung / Deglobaliserung von Produktionsstätten:

  1. Scanning bestehender Anlagen, welche verlegt oder neu aufgebaut werden sollen (Digitaler Zwilling)
  2. Scanning bestehender Produktionsstandorte in Europe, wo die zu relokalisierenden Anlagen installiert werden können als Teil der Festlegung der Vorzugvariante
  3. Scandaten von Laserscannern als Datengrundlage für die Kommunikation mit Kontraktoren für die Anlangen-Verlagerung bzw. für den Anlagen-Neuaufbau

Wie können wir Ihnen helfen?

Wir haben schon Erfahrung in dieser Anwendung. Beispielsweise haben wir eine Anlage eines Automobilzulieferers im Rahmen der Produktionsverlagerung gescannt, damit das einmalige Produktionskonzept archiviert wird, falls der Auftraggeber diese in einem anderen Werk nochmal später realisiert haben möchte.

Des Weiteren verfügen wir über Erfahrungen aus internationalen Service-Projekten und können auch komplexe Zollverfahren für das Ein- und Ausführen der Messtechnik vornehmen. In Ländern, wie China oder Russland, arbeiten wir mit lokalen Partner, da die Einfuhr von Technik dort zollrechtlich sehr komplex ist.

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