Laserscanning in der Rohrleitungsplanung

Bei einem führenden französischen Kunststoffhersteller mussten zwei Extrusionstraßen modifiziert werden. Für die unterschiedlichen Planungsaufgaben wurden 3 Planungsbüros beauftragt. Jedes dieser Ingenieurbüros hat eine eigenständige Aufgabe im Gesamtprojekt.



Das erste Büro war für die Änderungen an den beiden Extrudern zuständig. Hier musste ein zusätzlicher Stutzen eingebracht werden.

Das zweite Büro war mit der Planung von zwei Filtereinheiten und einer Vakuumeinheit beauftragt.

Das dritte Büro sollte die verbindende Rohrleitung inklusive der Stressberechnung erstellen.

Das rohrleitungsplanende Büro entschied sich gleich bei der ersten Objektbesichtigung in Frankreich den entsprechenden Bereich der Anlage mittels Laserscanning zu erfassen. Durch das schnelle Messverfahren bedeutete dieses keinen besonders großen Mehraufwand.



Das dies die richtige Entscheidung war, zeigte sich bereits am ersten Tag vor Ort. Obwohl zu diesem Zeitpunkt alle Planungsunterlagen vorliegen sollten, war weder die Planung des Anschlußstutzens, noch die Planung der Equipments abgeschlossen. Folglich war es nur möglich den groben Verlauf der Rohrleitung zu definieren. Um zu einem Zeitpunkt nach Vorliegen aller Unterlagen die Feinplanung vornehmen zu können, wurde an einem Tag der Hallenbereich und der Aufstellungsbereich der Vakuumeinheit auf dem Dach der Halle gescannt. Aus den Daten der Punktewolke wurden die Planungsmaße zur Erstellung des 3D Modells der Rohrleitung ermittelt. Zu diesem Zeitpunkt ging man, nach verfahrenstechnischer Vorgabe, von einer DN 200 Leitung aus. Im Verlauf des Planungsprozesses wurde diese Vorgabe in 50er Schritten bis auf DN 400 verändert.

Mit den üblichen Aufmaßmethoden hätte jede dieser 4 Änderungen eine erneutes Aufmaß und somit weitere 4 Besuche der 650 Kilometer entfernten Produktionsstätte nach sich gezogen.

Zur Erkennung der Störkanten sowie zur Vermeidung von Kollisionen wurde das 3D Modell der Rohrleitung lagegenau in die Punktwolke verschoben.



Auftraggeber und Planungsbüros standen immer alle Änderungen als Ansichten während der Planungsphase zur Verfügung. Somit konnten die weit entfernten Einzelstandorte der Planungsbüros (Italien, Frankreich, Deutschland) sehr effizient miteinander arbeiten.

Die enorme Kosteneinsparung im Planungsprozess liegt somit auf der Hand. Obwohl die Rahmenbedingung des Projektes schwierig waren, ist durch den Einsatz von Laserscannern, wesentlich zum Projekterfolg beigetragen worden.











 

Kommentare

spannender Artikel!
- auch wenn es schon einwenig zurück liegt "."