Erstes Rennwochenende 2018 mit emotionaler Berg- und Talfahrt

Am ersten Mai-Wochenende reiste das Team in das niederländische Hengelo zum ersten Road Racing Meeting im Jahr 2018. Rennfahrer Schmiddel hatte nur einen kurzen Trip - ca. 1,5 Stunden von seinem Wohnort in Wuppertal. Für Teammanager Eric startete der Freitag aufgrund von Elektronikproblemen an seinem Auto in Stuttgart eher schlecht. Durch viel Organisation wurde dann noch ein anderer Wagen gefunden, welcher auch den Wohnwagen ziehen konnte. Somit trudelte das Team erst am Abend in den Niederlanden ein.

Samstag früh standen die Trainings für den IRRC und den Benecup an. Wie viele andere Fahrer hatte Schmiddel sich entschieden, einen Gaststart im Benecup wahrzunehmen, um mehr Trainingszeit zu haben.

Die IRRC-Qualifikationsläufe waren durchwachsen und in der 2. wichtigen Quali war zu viel Verkehr auf der Strecke; es reichte dann zur 9.-besten Zeit. In der letzten Quali des Benecups erkämpfte sich Schmiddel den 3 Platz. Seine beste Rundenzeit war nur einige Zehntel von der Spitze entfernt (im Benecup und in der IRRC). Somit wurde der Renntag freudig erwartet.

Sonntagvormittag startete dann der erste Lauf zur IRRC im Jahr 2018. Startplatz 9 war auf der engen Strecke in Hengelo keine gute Voraussetzung, da Überholen sehr schwierig ist. Das Startgetümmel kostete noch 2 Plätze und Schmiddel kam nach der ersten Runde auf der 11. Position wieder an der Boxengasse vorbei. Danach setzte er zum Angriff an und machte Boden und Plätze gut. Mit seiner Rundenzeit war er einiges schneller als die vor ihm fahrenden Fahrer. Es bildete sich ein Vierer-Gespann, in dem sich auch Jochen Rotter befand. Es fanden permanente Positionskämpfe statt und in der zweiten Rennhälfte konnte Schmiddel die Führung dieser Gruppe auf Position 6 übernehmen. Durch das harte Manöver bzw. den technischen Defekt von Yves Pierre Biean, welcher ihn ins Grüne führte und viele Positionen kostete, profitierte die Gruppe um Schmiddel mit einem zusätzlichen Positionsgewinn; Schmiddel beendete den erste Lauf  schließlich auf einem sehr guten Platz 5. Für die Meisterschaft bedeutete dies sogar den 4. Platz, da der Gewinner des Rennens ein Gaststarter war.

Das Motorrad lief gut und somit verbrachten alle eine entspannte Mittagspause. Der 1. Lauf im Benecup wurde aus strategischen Gründen ausgelassen.

Am Nachmittag startete dann der zweite Lauf zur IRRC und hier war jetzt die Mission, wieder wertvolle Punkte zu sammeln. Schmiddel kam wieder super voran und machte einige Positionen gut, doch dann war sein Platz im Renngeschehen leer. Am Horizont kam ein langsamer Fahrer in Richtung Boxengasse. Es war Schmiddel. Er musste das Rennen mit technischen Problemen aufgeben. Das sogenannte "Hengelo-Pech" hatte uns wieder erwischt.

Danach war die Stimmung am Tiefpunkt und im Zelt wurde wild geschraubt. Verdacht auf Kupplungsprobleme. Alles aufgeschraubt - es konnte nichts gefunden werden. Alles wieder zusammen montiert, Motorrad lief. Es wurde entschieden, jetzt im 2. Lauf im Benecup zu starten.

Wir waren 5 Minuten vor Rennbeginn "race-ready". Wir starteten gleich aus dem Zelt und nicht aus dem Vorstart. Für Schmiddel auch sehr ungewöhnlich, da er gern immer der Erste im Vorstart ist und seine festen Abläufe mag. Dann wurden noch Trolley in der Startaufstellung verboten und wir konnten nur die Heizdecken auflegen. Hier auch nochmal einen Appell an die Organisatoren: Solche Änderungen sollten im Vorab besprochen werden und nicht das die Marshall`s einen dann auf der Rennstrecke verjagen. Zum Glück war es sehr warm an diesem Tag.

Alle Vorzeichen für ein super Rennen waren somit eher schlecht. Eine Maschine, von der man nicht wusste, ob Sie hält und eine improvisierte Startvorbereitung. Aber mit Startplatz 3 aus dem Quali-Lauf waren wir in der ersten Reihe. Obwohl alles suboptimal verlaufen war, schaffte es Schmiddel, sich in der Führungsgruppe festzusetzen. Er lieferte sich mit Laurent Hoffmann einen Kampf um die Podiumsplätze. In der Boxengasse hofften wir, dass die Technik hält, denn Schmiddel lieferte eine schnelle Runde nach der anderen ab. Nach der 7. Rennrunde wurde uns klar, dass hier ein Podiumsplatz winken könnte und die Hoffnung wurde dann auch belohnt. Schmiddel war froh, dass er jetzt zeigen konnte, dass er zu den schnellen Racern in 2018er Saison gehören wird.

Dementsprechend war er bei der Siegerehrung super glücklich. Leider konnte er aber seinen Sekt nicht trinken, da ihn die Doping-Kontrolle am Wickel hatte. Später wurde aber im Zelt noch etwas gefeiert.

Als nächstes Rennen stehen die 300 Kurven Horice an. Hier ist Schmiddel nach seinem 2. Platz im Vorjahr wohl einer der Kandidaten für die vorderen Plätze.