2x Podium für Schmiddel - Rennbericht des IRRC-Laufes aus Terlicko

Wetterkapriolen bei den Qualifikationsrennen

Am 13. und 14.7. fanden die Läufe 5 und 6 der diesjährigen Serie der IRRC im tschechischen Terlicko statt. Das Team reiste schon am Mittwoch und Donnerstag an, da die Anfahrt fast 1200 Kilometer betrug.
Die Mannschaft war diesmal in Minimalbesetzung. Fahrer Christian Schmitz mit seiner Freundin Jennifer, die sich um die Teamverpflegung und die Zeitnahme gekümmert hat und Mechaniker Gustav. Teamchef Eric musste als „Hilfsmechaniker“ einspringen.

Am Samstag waren zwei IRRC Trainings und zwei Trainings zum 600er Open angesetzt. Hierbei ging es darum, dass richtige Setup für den Track zu finden. Der Wetterbericht sagte wechselhaftes Wetter voraus. Dies im Hinterkopf entschieden wir uns im ersten Training der IRRC gleich mit richtig weichen Reifen auf Attacke nach einer guten Zeit zu gehen. Diese Taktik ging auf, nach 5 Runden setzte Regen ein und Schmiddel hatte eine schnelle Runde für die Position 4 auf den tschechischen Asphalt gehämmert.

Gute Ausgangslage nach den Qualifiyings für Schmiddel in Terlicko 2019.

Danach mussten wir das Open und das 2. IRRC Training wegen nassen Verhältnissen verstreichen lassen. Zum letzten Open Training konnten wir bei trockenem Belag wieder an den Start gehen und sicherten uns dort die Position zwei hinter dem Championats-Führenden Matthieu Lagrive. Dies glückte aber auch erst in der allerletzten Runde.

Das Wetter in Terlicko sorgte für einiges an Chaos.

Schmiddel trotzt dem Wetter und fährt 2 mal aufs Podium

Am Rennsonntag ging das Wetterthema weiter. Schon nachts im Wohnwagen konnte man die Regentropfen auf dem Dach hören. Der erste Lauf sollte 9:45 Uhr starten, da noch früh ein Wertungstraining der Superbike-Klasse nachgeholt werden musste. Dadurch kam die Sonne immer mehr zum Tragen.

Christian legte die Reifenwahl auf Regen, wie viele anderen Fahrer auch. Wir entschieden uns noch einen trockenen Reifen mit in die Startaufstellung zu nehmen. Durch die Verzögerung schien die Strecke immer mehr abzutrocknen. Leider sieht man am Start auch immer nur einen Teil der Strecken und somit stellt es sich erst nach der Einführungsrunde heraus, dass die komplette Strecke trocken werden könnte, wenn nicht ein weiterer Schauer aus der Wolkendecke kommt,  welche aber zum Rennstart dann kurz aufriss. Auch die permanente Konsultation diverser Wetter Apps konnte keine endgültige Erleuchtung bringen. Somit waren die Fahrer, die auf Trockenreifen gesetzt hatten, im Vorteil. Wir wechselten noch schnell das Hinterrad und Mechaniker Gustav sprintete zurück in das Zelt, um noch den Vorderreifen zu holen. Die Zeit war aber für die Montage zu knapp. Laurent Hoffman, der in der Meisterschaft vor dem Rennen auf P2 lag, versuchte dies auch und wurde mit einem Start aus der Box bestraft, da er dies nicht rechtzeitig schaffte.

Im ersten IRRC-Lauf musste sich Schmiddel lediglich Matthieu Lagrive geschlagen geben.
Nach dem Start ging Schmiddel auf P2 hinter Matthieu Lagrive in das Rennen und konnten den schnellen Franzosen noch relativ lange auch mit seinem vorderen Regenreifen folgen. Nach einigen Runden ließ Schmiddels Regenreifen auf dem schnellen Kurs nach und er hatte mächtig zu tun „Sitzen zu bleiben“. Gleichzeit hatte der trockenbereifte Laurent Hoffmann eine phänomenale Aufholjagd aus der Box gestartet und kam Christian immer näher. In der vorletzten Runde war der Belgier schon an Schmiddel`s Heck dran und die Position zwei schien verloren. Aber ein Fahrfehler des sonst routinierten Belgiers rettete Schmiddel die Position zwei auf seinem völlig ungeeigneten Reifenset.  So stand Schmiddel zum 2. Mal in der 2019er Saison auf dem Podium. Das Open Rennen ließen wir wegen der Konzentration auf die Meisterschaft aus.

Pure Freude über zwei Podiumsplätze bei Schmiddel.

Im 2. IRRC Lauf in Terlicko starteten wir wieder auf P4. Schmiddel konnte sich schnell von P3 startenden Slowaken absetzen und nahm die Position drei ein. Vorne lieferten sich der Lagrive und Hoffmann einen heißen Zweikampf. Der Franzose Lagrive hatte einen kapitalen Motorschaden auf seiner Yamaha am Samstag im Training erlitten und war von da an nur mit dem Ersatzmotorrad unterwegs.
Diese R6 schien leistungsmäßig schwächer zu sein und somit war Laurent Hoffmann diesmal in einer guten Position mit seiner starken Kawasaki. Final konnte der Belgier Laurent Hoffmann den Franzossen Lagrive dann auch deklassieren. Schmiddel, der einen sicheren Vorsprung auf die Position 4 hatte, entschied sich das Rennen ohne unnötige Risiken heimzufahren. Gerade dadurch, dass die sonst so starken Fahrer Walther und Bian unfallbedingt fehlten und die anderen nahen Konkurrenten Gotti aus Italien und Ilija Caljouw aus den Niederlanden an diesem Wochenende nicht so richtig in Erscheinung treten konnten, war die Mitnahme von wichtigen Meisterschaftspunkten von oberster Priorität.

Somit wurden die beiden Ergebnisse P2 und P3 natürlich gefeiert und das Laserscanning Europe Racing Team um den Fahrer Christian Schmitz hatte ein tolles und erfolgreiches Wochenende im tschechischen Terlicko.